Buchtipp zum Wochenende: Lutz Seiler – Kruso

Nach langer Zeit mal wieder ein Buchtipp. Momentan ist ein Buch deutschlandweit in den Schlagzeilen. Es ist von Lutz Seiler, dem diesjährigen Gewinner des deutschen Buchpreises 2014, mit seinem Hiddensee-Roman Kruso.
Wenn man per E-Mail folgendes Feedback zum Buch bekommt:
Hallo lese gerade den mit großem Getöse angekündigtem Roman Kruso von Lutz Seiler und bin hin und hergerissen ! Feedback zum Buch per E-Mail
Oder die Presse schreibt:
»Kruso [ist] das erste würdige Gegenstück der deutschen Literatur zu Thomas Manns Zauberberg.« Elke Schmitter, DER SPIEGEL
»Lesen Sie diesen hochpoetischen Roman!« Ijoma Mangold, ZEIT Online
»Lutz Seiler ist ein virtuoser Regisseur des großen Welttheaters, das da auf der kleinen Insel Hiddensee stattfindet … Auch in der Sprache hat das Thema der Freiheit seinen Klang. Das Tosen der Wellen und das Sirren der Halme am Strand sind nur der Refrain auf die schwadronierenden Reden seiner Sinnsucher.« Paul Jandl, WELT am Sonntag
Dann muss man dieses Buch einfach näher vorstellen.
Über das Buch
Inselabenteuer und Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft: Kruso, der erste, lang erwartete Roman von Lutz Seiler, schlägt einen Bogen vom Sommer 89 bis in die Gegenwart. Die einzigartige Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt, folgt den Spuren jener Menschen, die bei ihrer Flucht über die Ostsee verschollen sind, und führt uns dabei bis nach Kopenhagen, in die Katakomben der dänischen Staatspolizei.

Buchcover: Lutz Seiler – Kruso
Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem Leben. Er wird Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten« liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch kennen – Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten, wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte, in denen Ed seine sexuelle Initiation erlebt. Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes (und des Lebens) in drei Nächten zu den Wurzeln der Freiheit zu führen. Doch der Herbst 1989 erschüttert die Insel Hiddensee. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod – und ein Versprechen.
Über den Autor
Lutz Seiler, geboren 1963 in Gera/Thüringen, lebt in Wilhelmshorst und Stockholm. Nach einer Lehre als Baufacharbeiter arbeitete er als Zimmermann und Maurer. 1990 schloß er ein Studium der Germanistik ab, seit 1997 leitet er das Literaturprogramm im Peter-Huchel-Haus.
Er unternahm Reisen nach Zentralasien, Osteuropa und war Writer in Residence in der Villa Aurora in Los Angeles sowie Stipendiat der Villa Massimo in Rom.
Für sein Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis, dem Bremer Literaturpreis, dem Fontane-Preis und dem Uwe-Johnson-Preis.
Das Buch ist im Suhkamp-Verlag erschienen und kann dort auch bestellt werden (siehe Links unten).
Weiterführende Links:
- Kruso beim Suhrkamp-Verlag: http://www.suhrkamp.de/kruso
- Lutz Seiler im Gespräch mit Sigrid Brinkmann (Deutschlandradio Kultur): http://www.deutschlandradiokultur.de
- Lesetipp von Ijoma Mangold (Zeit): http://www.zeit.de/video
“Kruso”? Ich bin bei ?ber der H?lfte des Buches angelangt und es z?hlt f?r mich zu den schw?chsten B?chern, die ich in letzter Zeit las. Die ersten hundert Seiten waren ja noch ganz gut und durchaus vielversprechend. Mittlerweile aber finde ich es eher langweilig, m?hselig zu lesen, sprachlich sind einige Passagen durchaus gelungen, aber das war es dann auch schon. Mir ist v?llig unklar, weshalb dieses Buch so hoch gelobt wird und gar nicht verstehe ich den Deutschen Buchpreis.
Die Krusosche “Utopie” kann ich nicht nachvollziehen. Die M?nnerfreundschaft zwischen Ed und Kruso schon eher, aber mir ist jetzt schon v?llig klar, dass da was kaputt gehen muss. Ich finde es also auch nicht einmal besonders spannend. Gerade auch die viel ger?hmte Sprache finde ich weder intensiv, packend noch besonders stilistisch gelungen.
Die Beschreibung des “Klausners”, die der Saisonkr?fte habe ich in etlichen B?chern schon besser nachlesen k?nnen, erst recht die des Inselgef?hls. Letzteres ist anderen Autoren vor langer, langer Zeit wesentlich besser gelungen.
Kurz: Lutz Seiler ist f?r mich kein Autor, den man sich merken muss. Von “grandios” oder “brillant” ist er sehr weit entfernt.
Morgen fahre ich auf die Insel und freue mich auf Wind, Meer, Landschaft, Wolken, Himmel.
Herrlich!
Andrea Bier, Berlin
Lese gerade “Kruso”. Es ist einfach toll f?r uns, die wir die Zeit damals hautnah miterlebt haben. Mich w?rde mal interessieren, was all die dar?ber denken, die die Zeit nicht so intensiv miterleben durften ? ?